So findest du das richtige Westernsattelpad für dein Pferd
Das Westernpad für den Westernsattel – es gibt sie in vielen verschiedene Formen, Materialien, Dicken, Längen, Breiten, Farben und stoßdämpfenden Eigenschaften. Bei dieser Auswahl an unterschiedlichsten Pads kann man schon mal durcheinander kommen und sich in der Frage verlieren, welches denn nun das richtige Pad für sein Pferd und seinen Sattel ist.
Wir möchten dir daher hier eine kleine Orientierungshilfe bei der Auswahl des richtigen Westernpads geben, von der Funktion eines Sattelpads, über die Auswahl der richtigen Form, Größe und des Materials, bis zur Padreinigung. Am Ende dieses Artikels wirst du merken, dass eine so große Auswahl wie wir sie dir mit unseren Pads und Sattelunterlagen bieten seine Berechtigung hat. Denn jedes Pferd hat unterschiedliche Anforderungen an eine Sattelunterlage und braucht individuelle Lösungen.
Häufig gestellte Fragen
1. Die Funktion eines Westernpads
2. Entscheidende Merkmale beim Kauf eines Westernpads
2.1 Das Material des Westernpads
2.5 Die Polsterung des Westernpads
3. Dein Pad sicher sauber halten – so geht’s!
4. Dein Pad richtig aufbewahren
5. Zusammenfassung: Worauf kommt es also bei einem guten Pad an?
1. Die Funktion eines Westernpads
Das Westernpad dient als Verbindung zwischen Sattel und Pferderücken. Es ist zur Schonung des Pferderückens und der Stabilisierung des Westernsattels da. Der Westernsattel hat im Gegensatz zu einem englischen Sattel keine integrierte Polsterung. Die Aufgabe der Polsterung kommt bei einem Westernsattel dem Pad zu. Das Pad polstert die harte Unterseite des Westernsattels zum Pferderücken ab und vermindert den Druck von Sattel und Reiter auf den Pferderücken. Für eine gleichmäßige Druckverteilung auf den Rücken ist es besonders wichtig, dass das Pad gleichmäßig gearbeitet ist, damit es den Druck vom Sattel auch gleichmäßig auf den Rücken verteilt.
Das Sattelpad sollte auch kleinere Stöße abfangen können, die durch den Reiter auf den Pferderücken entstehen. Auch kleinere Druckspitzen oder minimale Passfehler des Sattels sollte ein gutes Westernsattelpad ausgleichen können. Ein Pad ersetzt natürlich keinen optimal und individuell dem Pferderücken angepassten Sattel. Um zu überprüfen, ob das Pad kleinere Druckspitzen ausgleichen kann, sollte das Pad sich leicht ein wenig zusammen drücken lassen, wenn du es zwischen Daumen und Zeigefinger nimmst. Aber nicht nur der Pferdrücken wird durch das Pad geschützt, auch der Sattel benötigt Schutz vor Schweiß, Schmutz und Feuchtigkeit. Ein hochwertiges Pad sollte robust, langlebig und gut verarbeitet sein.
Neben den Pads gibt es als Sattelunterlagen noch die sogenannten Blankets (https://www.profi-tack.de/pferd/pads-sattelunterlagen/blankets/). Der Unterschied zwischen einem Westernpad und einem Blanket ist, dass es sich bei einem Blanket nur um eine dünne Decke handelt, die keinerlei polsternde Eigenschaften hat. Ein Blanket wird normalerweise nur für Turnier und Show für optische Zwecke verwendet. Aber auch hier wird das Showblanket nicht allein verwendet sondern zwischen Pad und Sattel gelegt. Hierfür gibt es dünnere Pads oder Padliner, die dann in Kombination mit dem Showblanket verwendet werden können. Hübsche Blankets für Show und Turnier findest du bei uns im Shop hier. Besonders beliebt sind die farbenfrohen Mayatex oder Mustang Blankets. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und mit stylischen Mustern, so dass du sie perfekt zu den Farben deines Showoutfits kombinieren kannst.
Ebenfalls findest du in unserem Sortiment noch die Padliner. Padliner werden unter das Pad gelegt und sollen hauptsächlich das Pad vor Schmutz und Haaren schützen. In der Showsaison werden Padliner gerne unter den Showblankets verwendet, da das normale Arbeitspad meist dann in Kombination mit dem Blanket zu dick wird. Manche Westernreiter verwenden auch gerne im Winter Baumwollpadliner unter Filzpads, da das Filzpad das längere Winterfell des Pferdes aufreiben könnte.
Einen besonderen Padliner bietet die Marke Back on Track. Der Back on Track Padliner erzeugt durch eingearbeitete keramische Fasern zusätzliche Wärme für den Pferderücken, indem er die körpereigene Wärme des Pferdes reflektiert. Dies kann bei Pferden mit Rückenproblemen, wie Verspannungen sinnvoll sein. Hier ist natürlich Vorsicht bei der Anwendung geboten, da wir natürlich keinen Hitzestau unter dem Sattel erzeugen möchten. Die Anwendungshinweise des Herstellers sind daher bei der Verwendung unbedingt zu beachten. Padliner sind hier in unserem Shop zu finden.
2.1 Das Material des Westernpads
Beim Material des Westernpads kommt es darauf an, auf welche Kriterien man sein Augenmerkt legt und welche Eigenschaften das Material des Pads für einen persönlich erfüllen soll. Sollte das Material des Sattelpads vor allem atmungsaktiv sein und ein Aufheizen des Rückens und eine übermäßige Schweißbildung verhindern, so greift man zu einem anderen Pad, als wenn Reinigungskriterien und ein schnelles Trocknen des Materials im Vordergrund stehen. Ebenfalls relevant für die Materialwahl ist, ob das Pad für längere Ritte im Gelände z.B. bei langen Wanderritten oder Distanzritten ist, oder ob es eher für kurze Trainingseinheiten genutzt werden soll.
Bei allen Pads gilt allerdings, dass die stoßdämpfende Wirkung des Materials entscheidend ist. Das Westernsattelpad sollte nicht zu hart oder zu weich sein, da bei beiden Extremen die stoßdämpfende Wirkung darunter leidet. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Hier ein Überblick über die verschiedenen Materialien und ihre Eigenschaften:
2.1.1 Lammfell / Schaffell
Lammfellpads haben eine klimaregulierende Wirkung, sind antibakteriell und fellfreundlich, da es nur minimale Reibung mit dem Fell und der Haut gibt und es so nicht zu Haarbruch kommt. Lammfellsattelpads nehmen den Schweiß des Pferds gut auf und transportieren diesen im Idealfall auch direkt ab. So kann verhindert werden, dass die Haut des Pferdes durch die Feuchtigkeit aufquillt und angreifbar für Reibung und Druck wird und es dadurch z.B. zu Scheuerstellen kommt. Außerdem wirken sie druckregulierend. Es gibt Lammfellpads, die kein zusätzliches Polstermaterial haben. Bei diesen Pads sollte der Sattel unbedingt gut passen. Lammfell Pads brauchen eine Weile um wieder vollständig zu trocknen und auch die Reinigung sollte sehr regelmäßig durchgeführt werden (näheres dazu im Abschnitt Reinigung › Lammfell).
Unser Favorit: Unser Favorit bei den ungepolsterten Lammfellpads ist zum einen das anatomische PT Lammfell Westernpad, welches sich optimal dem Pferdrücken anpasst. Es lässt sich auch ideal als Padliner unter einem Blanket nutzen. Zum anderen sind es bei den zusätzlich polsterbaren Lammfellpads die Christ Lammfell Pads, bei denen Polsterungen aus Verbundschaum flexibel eingesetzt und herausgenommen werden kann.
Hier findest du in unserem Shop alle Lammfellpads und Merinowollepads.
2.1.2 Wollfilz
Wollfilzpads aus natürlichem Wollfilz sind Naturprodukte. Sie weisen eine gute druckdämpfende Eigenschaft auf und bieten eine gute Anpassbarkeit an den Pferderücken. Außerdem sind sie, bei richtiger Pflege, recht robuste und lang haltbare Pads. Sie haben, wie die Lammfellpads, eine sehr gute Fähigkeit zur Schweißaufnahme. Sie bieten dem Sattel eine stabile Lage und minimieren durch ihre gute Feuchtigkeitsaufnahme ein Rutschen des Sattelpads.
Unser Favorit: Unser Favorit ist das Mustang Pro Ride Felt & Wool Contour Pad. Das Sattelpad ist ergonomisch geformt und mit Wirbelsäulenkanal und Widerristausschnitt ausgestattet. Es hat eine gute Fähigkeit zur Schweißaufnahme und wirkt besonders stoßabsorbierend. Das Pad hat eine sehr gute Anpassungsfähigkeit an den Pferderücken.
Hier findest du in unserem Shop Wollfilzpads.
2.1.3 Filzpads
Filzpads aus Synthetikfilz sind die günstigere Padvariante im Vergleich zu den Wollfilzpads. Sie eigenen sich für das tägliche Training. Da das synthetische Filz von seinen Dämpfungseigenschaften nicht so gut ist wie das natürliche Wollfilz, gibt es die Filzpads oft mit einem Neoprenkern um die Dämpfungseigenschaften aufzuwerten.
Unser Favorit: Dies ist auch bei unserem Favoriten der Filzpads, dem Air - Soft - Pad der Fall. Der Airsoft Neoprenkern bietet eine ideale Durckverteilung. Das Pad ist anatomisch geformt und hat am Widerrist einen Belüftungsausschnitt.
Hier findest du in unserem Shop Filzpads.
2.1.4 Fleece/Kodelfleece
Diese früher sehr beliebte Padvariante lagert gut Schweiß ein. Ebenfalls trocken Kodelvliespads sehr schnell. Mittlerweile sind diese Pads aufgrund der Neuerungen im Westernreitsport kaum noch zu finden und wurden von Pads mit normaler Fleeceunterseite abgelöst.
Unser Favorit: Das Contoured Work Pad ist ein tolles Pad für das tägliche Training. Es hat eine strake Canvas Oberseite und eine Fleece Unterseite.
2.1.5 Neopren
Neoprepads haben viele Vor- und Nachteile die gegeneinander aufgewogen werden sollten. Nicht für jede Gelegenheit eignet sich ein Neoprenpad. Es besonderer Pluspunkt ist, dass es gut zu reinigen ist und dadurch sehr hygienisch ist (beugt Pilzinfektionen vor). Außerdem trocknet es schnell wieder und ist so bereits am nächsten Tag wieder voll einsatzbereit. Dadurch sind die Pads besonders als Trainerpads sehr beliebt. Neoprenpads sind wasserabweisend und können keinen Schweiß aufnehmen. Dadurch kann die Haut in der Sattellage aufquillen und ist somit anfälliger für Reibung, Scheuerstellen und Druckstellen. Außerdem kann es unter dem Pad leicht zu einem Hitzestau kommen, da das Neopren sehr wärmedämmend wirkt. Es hat hohe Elastizität, Form und Druckstabilität und absorbiert Stöße und Schläge sehr gut. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Neoprenpad nicht so leicht auf dem Fell rutscht und daher gut für die Jungpferdearbeit geeignet ist, bei der man den Gurt am Anfang nicht ganz so stramm ziehen möchte. Durch die schlechte Wärmeableitung und die vermehrte Schweißbildung unter dem Pad sollte man es nicht für längere Wanderritte oder Distanzritte verwenden. Für tägliche kürzere Trainingseinheiten ist das Material aber dennoch geeignet. Ebenfalls stellt das Neoprenpad eine gute Alternative zu Filzpads im Winter dar, da Filzpads im Winter das längere Winterfell abreiben können, was bei Neoprenpads nicht der Fall ist. Ebenfalls trocknen sie nur schlecht im Winter. Das Neoprenpad hingegen ist auch im Winter direkt am nächsten Tag wieder einsatzbereit.
Unser Favorit: Das Burioni Westernpad Sympatex. Das Pad ist anatomisch geformt und aus atmungsaktivem Sympatex Material und wirkt stoßabsorbierend. Du findest sie in vielen verschiedenen Farbvarianten.
Hier findest du in unserem Shop Neoprenpads.
2.1.6 Mixmaterialien
Bei Westernsattelpads aus Mixmaterialien können Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften kombiniert werden um das Beste bzw. die besten Materialeigenschaften aus einem Pad herauszuholen zu können. Filz gibt dem Pad zum Beispiel eine gewisse Stabilität und eine Unterseite aus Lammfell oder Merinowolle bietet die hautfreundlichsten Eigenschaften. So können zwei Materialkriterien kombiniert werden wie zum Beispiel bei dem Diamond Wool Pad Black Gold Performance Roper Merino Pad. Ein weiteres Beispiel für ein Pad aus Mixmaterialien sind Filzpads mit einer Unterseite aus Neopren. Das Filzmaterial bietet gute stoßdämpfende Eigenschaften und das Neopren an der Unterseite lässt sich gut reinigen und trocknet schnell. Natürlich gibt es noch viele weitere Materialkombinationen bei Pads, die unterschiedliche Eigenschaften kombinieren und so das Beste aus einem Pad herausholen können.
Unser Favorit: Unser Favorit bei den Mixmaterialien ist das Neo-Waffel Filzpad aus der eben beschriebenen Kombination aus Filz und Neopren. Dieses Pad vereint die Vorteile eines altbewährten soliden Filzpads mit moderner Technik durch Einsatz der Neopren-Waffel am Pferderücken.
2. Entscheidende Merkmale beim Kauf eines Westernpads
Um das richtige Pad für dein Pferd, deinen Sattel und deinen Verwendungszweck zu finden, gilt es einige Dinge zu berücksichtigen. Zum einen wären da die Dicke des Pads, seine Größe und die Form zum anderen sind aber vorallem auch das Material und die Polsterung entscheidend. Natürlich spielt auch der persönliche Geschmack zur Optik des Westernpads eine Rolle, welcher aber zum Wohl des Pferdes hinten angestellt werden sollte.
2.2 Die Form des Westernpads
Bei der Form des Westernpads ist zwischen der Kontur und der Form des Pads zu unterscheiden. Bei der Form geht es um den Umriss des Pads. Diese Form richtet sich lediglich nach dem eigenen Geschmack und der Sattelform. Es gibt Pads mit einer regular geschnitten Form wie zum Beispiel das Diamond Wool Contoured Tough Pad 1 Inch. Dann gibt es Pads deren Form sich als Round Skirt bezeichnet (z.B. bei dem CSF Wollfilz Pad Round Skirt) oder als Butterfly Skirt (z.B. bei dem CSF Wollfilz Butterfly Skirt Pad) und sich nach Form des Sattels richtet. Die Kontur des Westernpads kann gerade oder anatomisch geschnitten sein. Gerade geschnittene Pads eigenen sich eher für Pferde, die einen besonders flachen Widerrist und einen sehr geraden Rücken haben. Bei allen anderen Pferden wird zu einer anatomischen Form, also einem contoured Pads geraten, da sich diese Form am besten an den Pferderücken anpasst. Auch auf eine Wirbelsäulenfreiheit sollte geachtet werden.
Manche Westernpads haben noch einen speziellen sogenannten Cutout für den Widerrist. Ein solches Pad empfiehlt sich vor allem für Pferde, die einen besonders hohen Widerrist haben. Der Cutout lässt den Widerrist frei, so dass dort keine Scheuerstellen oder Druckpunkte entstehen. Bei Pferden mit einem „normalen“ Widerrist reicht es allerdings aus, das Pad nach dem Satteln gut auszukammern um ein Scheuern oder Drücken zu verhindern. Ein Pad mit einem Cutout ist das Mustang South West Pad Cut Back. Bei einigen Sattelpads wirst du außerdem an der Mitte des Rückenteils entlang Löcher finden. Ein größeres Loch im vorderen Bereich bietet wieder wie bei dem Cutout, dem Widerrist mehr Freiheit. Mehrere weitere Löcher haben unterschiedliche Zwecke. Zum einen dienen sie der besseren Belüftung des Pferderückens und zum anderen sagen Hersteller, dass das Pad damit flexibler wird und nicht mehr so steif ist und sich so besser dem Pferderücken anpassen kann. Ein Pad mit einm solchen Widerristausschnitt und weiteren Ausschnitten am Rücken entlang ist zum Beispiel das Premium Wollfilz-Pad von Mustang Saddlery.
2.3 Die Dicke des Westernpads
Die Dicke des Westernpads richtet sich nach dem Sattel und seiner Beschaffenheit an der Unterseite sowie nach dem Körperbau des Pferdes und danach für welchen Einsatz das Pad verwendet werden soll. Die Dicke des Westernpads kann die Passform des Sattels positiv oder negativ beeinflussen oder auch für kurze Zeit bis zu einem gewissen Grad zur Korrektur der Passform des Sattels beitragen. Wenn der Sattel zu groß ist, da das Pferd zum Beispiel temporäre Muskeldefizite hat, kann ein dickeres Pad den entstehenden Spielraum zwischen Sattel und Pferd kurzzeitig ausgleichen. Zum Beispiel kann das Mustang Correct Fit Barrel Pad Defizite vom Trapezmuskel etwas abfangen. Allerdings kann hier der dickere Teil des Pads nicht verändert werden. Anders bei dem Diamond Wool Contoured Relief Pad, bei dem man die Dicke des Pads mit Filzeinlagen variieren kann und so darauf reagieren kann, wenn der Muskel sich durch das Training wieder aufbaut und dementsprechend dann die Filzeinlagen reduzieren kann.
Hier die Übersicht, welche Paddicken es auf dem Markt gibt:
½ Inch (ca. 1,27cm): Diese dünnen Pads sind nicht für längere Ritte geeignet. Sie funktionieren allerdings gut als Unterlage für Showblankets oder als Schutz des normal zu nutzenden Pads vor Dreck und Schweiß (z.B. das Diamond Wool Contoured Cowboy Pad 1/2 Inch (Padliner)).
¾ Inch (ca. 2 cm): Diese Dicke des Pads eignet sich ebenfalls noch gut dafür, mit einem Blanket darüber verwendet zu werden. ¾ Inch Pads können für sehr gut sitzende Sättel verwendet werden. Pads dieser Dicke sind gute Allround Pads (z.B. 5 Star Equine Pad 3/4 Inch natur).
7/8 Inch (ca. 2,2 cm): Diese Dicke des Pads eignet sich für das tägliche Training sowie Ausritte (z.B. Prof Choice Cowboy Felt Barrel Pad 7/8).
1 Inch (ca. 2,54 cm): Die Dicke eignet sich gut für Rancharbeiten, das Einreiten von Jungpferden sowie für Wanderritte mit viel Gepäck oder auch fürs tägliche Training (z.B. Diamond Wool Contoured Tough Pad 1 Inch).
1 1/8 Inch (ca. 3 cm): Diese Dicke des Pads eignet sich vor allem für die hier nicht so verbreiteten Disziplinen wie die Rinderarbeit wo Roping und Stopping angesagt sind (z.B. 5 Star Equine Pad 1 1/8 natur).
2.4 Die Größe des Westernpads
Die Größe des Pads richtet sich nach der Sattelgröße. Es sollte vorne und hinten etwa 5cm über den Sattel hinausragen, also insgesamt 10 cm länger sein als der Sattel. Beachte, dass je länger du dein Pad wählst, umso mehr Rückenfläche ist bedeckt, die sich aufheizen und schwitzen kann. Reicht deine Sattelunterlage zu weit nach hinten raus, kann es durch die Hüftbewegung deines Pferdes im Bereich der Lendenmuskulatur zu Haarbrüchen im Fell deines Pferdes kommen. Sollte dies dauerhaft wirken und unbemerkt bleiben, kann es im schlimmsten Fall zu entzündlichen Stellen der Haut kommen. Außerdem kann ein zu langes Westernpad dein Pferd in seiner Bewegung einschränken, wenn das Pad zum Beispiel in einer Wendung oder Biegung mit der Hüfte bereits an das Pad stößt.
Besonderes ist beim Wanderreiten mit Satteltaschen zu beachten. Das Pad sollte hier länger gewählt werden, damit Satteltaschen, die zum Beispiel hinter dem Sattel auf dem Pferderücken liegen, ebenfalls noch durch das Pad gepolstert werden und nicht direkt auf dem Pferderücken aufliegen.
2.5 Die Polsterung des Westernpads
Die polsternde Wirkung des Sattelpads ist, wie anfänglich beschrieben, die Hauptfunktion des Pads unter dem Westernsattel. Einige Westernpads, wie zum Beispiel die meisten Wollfilzpads, sind aus einem Stück und es ist gibt keine gesonderte Polsterung im Inneren des Sattelpads. Andererseits gibt es Pads, bei denen eine Polsterung im Inneren des Pads extra ist und teils aus einem anderen Material besteht als die Auflagefläch auf dem Pferderücken. So oder so, sollte die Polsterung besonders gleichmäßig gearbeitet sein und eine gute druckdämpfende Eigenschaft aufweisen. Einen besonderen Comfort bieten Pads, bei denen die Polsterung durch Einschubfächer individuell angepasst werden kann. Hier gibt es Pads die entweder eine lange, große Kammer für die polsternden Einlagen haben (wie zum Beispiel die Christ Lammfell Pads) oder drei kleinere Kammern, eine vorne, eine in der Mitte und eine im hinteren Teil des Pads (wie zum Beispiel das Matrix T3 all in one Pad inkl. Ortho-Impact® Einleger). Kleinere Veränderungen in der Sattellage des Pferdes oder Defizite an seiner Bemuskelung müssen, wie oben bereits erwähnt, durch diese Pads nicht unbedingt immer als Konsequenz einen neuen Sattel bedeuten. Bis zu einem gewissen Grad können diese individuell aufpolsterbaren Pads gewisse Dinge ausgleichen, da ein Westernsattel nicht nachgepolstert werden kann, wie ein klassischer Sattel. Beachte aber, ein Westernpad kann nie einen passenden Sattel ersetzten. Die individuellen Polstereinlagen können genau wie das Pad selbst aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
3. Dein Pad sicher sauber halten – so geht's
Egal für welches Pad du dich entscheidest, alle Sattelpads müssen sauber gehalten und regelmäßig gereinigt werden. Bei einigen Pads geht dies leichter, bei anderen schwerer, wodurch auch das Kriterium der Reinigung bei der Auswahl des geeigneten Westernpads nicht unterschätzt werden sollte. Eine Mixtur aus Haaren, Hautschuppen und diversem Dreck kann eine Padunterseite in einen Bakterienherd verwandeln. Zudem sollte man bedenken, dass bei regelmäßiger Pflege die Pads länger halten. Ob Turnierbesuche oder Kursteilnahmen, zu einem gepflegtem Erscheinungsbild gehört auch ein sauberes Pad.
Pads mit speckiger Unterseite sind ein absolutes no go. Neben den bereits genannten Bakterien, können sich die Padeigenschaften ändern oder es kann zu Scheuerstellen am Pferderücken führen. Ein atmungsaktives Pads aus Naturmaterialien wird speckig und dreckig nicht mehr richtig funktionieren. Grundsätzlich gilt: Pads nach dem Gebrauch immer gut trocknen und die Haare regelmäßig mit einer Bürste oder Schwamm von der Padunterseite entfernen. Die Padoberseiten sind nicht so strapaziert, im Falle eine Flecks kann man mit einem milden Fleckenreiniger punktuell arbeiten (Bitte vorher Farbechtheit prüfen). Auch dem Leder an einem Pad sollte man regelmäßig Aufmerksamkeit schenken und das Leder durch fetten oder ölen geschmeidig halten.
Wer eine gute Deckenwäscherei hat, kann sein hochwertiges Pad dort reinigen lassen. Wer sein Pad selber in die Waschmaschine gibt, sollte beachten, dass sich das Pad verformen könnte, wenn es in eine zu kleine Trommel gezwängt wird. Am einfachsten ist es hier, das Pad in der Wanne oder im Sommer unterm Gartenschlauch zu reinigen und gut trocknen zu lassen.
Ein Pad ist ein Gebrauchsgegenstand und unterliegt daher einer begrenzten Haltbarkeit, welche nach Reitstunden bemessen werden sollte. Ein täglich genutztes Pad hält zeitlich gesehen nicht solange wie ein gleiches Pad welches nur wenige Male die Woche geritten wird. Wenn ein Westernpad brüchig wird, die Polsterfunktion nicht mehr gegeben ist oder das Padmaterial unterschiedliche Dicken aufweist und nicht mehr elastisch ist, solltest du dir unbedingt ein neues Pad zulegen und das aufgerittene Pad entsorgen. Der Rücken deines Pferdes wird es dir danken.
Wir empfehlen die folgende Reinigung bei den unterschiedlichen Materialien:
Neopren (Synthesekautschuk): Pferdeschweiß greift das Neopren an und lässt es schnell brüchig, rissig und sogar hart werden. Daher sollte das Neoprenpad regelmäßig abgespült werden. Einfach mit einem Wasserschlauch abspritzen und ab und zu mit einem milden Reiniger die Padunterseite einseifen und danach gut abspülen.
Synthetikfilz: Filzpads sollten regemäßig von Pferdehaaren befreit werden. Hierzu werden spezielle Bürsten und Schwämme angeboten. Den von der Padunterseite aufgenommen Schweiß und Schmutz kann man bei einem trockenen Pad ebenfalls mit einer Bürste entfernen. Ein relativ pflegeleichtes und robustes Synthetikfilzpad kann auch gut mit einem Schlauch abgespritzt werden. Ein sanfter Reiniger ist ebenfalls ok, auch wenn es nur synthetischer Filz ist, sollte ein sanftes Wollwaschmittel gewählt werden, da andere Waschmittel einen eventuell vorhandenen Spezialkleber, der die verschiedenen Filzlagen miteinander verbindet, auflösen könnte.
Wollfilz: Hier gilt das gleiche wie bei den Sattelpads aus synthetischem Filz. Oftmals kann man reinen Wollfilzpads sogar mit einem Hochdruckreiniger zu Leibe rücken, ohne dass das Material davon Schaden nimmt. Bitte erst einmal vorsichtig ausprobieren.
Kodel/Fleece: Neue Fleecepads sind kuschelig weich, leider ändert sich das schnell. Das Fleece kann je nach Länge der Fasern verklumpen oder hart werden. Gut ausbürsten und mit geeignetem Waschmittel waschen schafft da Abhilfe.
Lammfell: Einfach mit Lammfellwaschmittel bei 30 Grad in die Waschmaschine, danach das Pad in Form ziehen und an der Luft trocknen lassen. Ein kurzer Ausflug in den Trockner ist auch ok (nur wenige Minuten bei niedriger Temperatur). Das Lammfellpad nach dem Gebrauch gut trocken. Im trockenen Zustand regelmäßig bürsten (z. B. mit einer MagicBrush Bürste). Im Zweifel hier unbedingt die Pflegeanleitung des Herstellers beachten.
Mixmaterialen: Die moderne Mix-Materialen, z. B. Unterseite aus Filz, Schaumstoffdämpfung, Oberseite aus Schurwolle können bei falscher Wäsche voneinander gelöst werden. Hier sollte man das was zu reinigen ist, entsprechend unseren Empfehlungen tun. Schockabsorbierendes Innenmaterial kann sich unverhofft bei einer Maschinenwäsche mit Feuchtigkeit vollsaugen, dass es nur noch schwer trocken zu bekommen ist. Sollte das Polstermaterial herausnehmbar sein, so sollte dies separat gereinigt werden.
Blankets: Blankets aus Wollmischgewebe oder Synthetikgewebe können mit einem Wollwaschmittel problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden. Nach der Wäsche in Form ziehen und an der Luft trocknen lassen. 30 Grad sollten bei der Wäsche nicht überschritten werden. Vor der Wäsche sollte das Showblanket gründlich ausgeklopft werden, damit der Staub verschwindet. Einzelne Flecken lassen sich bei einem Farbechten Blanket mit einem handelsüblichen Fleckenwaschmittel behandeln.
4. Dein Pad richtig aufbewahren
Dein Pad, egal welches Material, sollte niemals unter dem Sattel gelagert werden. Nach dem Reiten gilt es, das Pad unbedingt unter dem Sattel wegzunehmen, bevor man diesen zum Beispiel auf einem Sattelhalter ablegt. Das Westernpad sollte die Möglichkeit bekommen, zu trocknen und frische Luft zu bekommen. Die richtige Lagerung verlängert die Lebensdauer deines Pads, so dass du und der Rücken deines Pferdes lange Freude am Pad haben werden.
Eine Möglichkeit das Pad zu lagern, ist es einfach oben aufgefaltet auf den Sattel drauf zu legen. Eine zweite Möglichkeit ist, es über ein Aufhängestange oder ähnliches zu hängen. Auch kannst du es im getrockneten Zustand flach zusammenlegen und liegend lagern.
Halterungen für Pads findest du bei uns hier. Hier gibt es zum Beispiel Sattelhalter mit integrierter Padablage oder diverse klappbare Wandhalterungen.
Um dein Pad im getrockneten Zustand aufzubewahren und vor Schmutz zu schützen, kannst du es in eine Padtasche tun. Diese ist ebenfalls für den Transport des Pads oder auch des Blankets zu Turnier und Show praktisch. Bei uns im Shop findest du verschiedene Padtragetaschen, in denen du teils sogar mehrere Pads zusammen aufbewahren kannst.
5. Zusammenfassung: Worauf kommt es also bei einem guten Pad an?
Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung für dich über die wichtigsten Punkte, die du bei einem Padkauf bedenken solltest:
- Das Material
- Wenn es Feuchtigkeit und Wärme gut abtransportieren soll, damit es nicht zu einem Hitzestau kommt und durch aufgequollene Haut keine wunden Stellen am Rücken entstehen, wählst du am besten Naturmaterialien wie zum Beispiel Wollfilz oder Lammfell
- Das Pad sollte im Idealfall gut zu reinigen sein
- Schnelles Trocknen des Pads ist von Vorteil, wenn es täglich verwendet werden soll
- Es sollte gleichmäßig gearbeitet sein, um Druck gleichmäßig verteilen zu können
- Das Pad sollte nicht zu dünn sein und gute stoßdämpfende Eigenschaften haben
- Westernpads sollten die passende Größe haben, nicht zu kurz, ca. 5cm vor und hinter dem Sattel herausschauen und nicht zu lang sein, da das Pferd sonst in seiner Bewegung gestört werden könnte oder es zu Fellabrieb kommen könnte
- Die Kontur sollte zum Pferderücken passend sein, in den meisten Fällen ist ein anatomisches Pad von Vorteil, um eine bestmögliche Anpassung an den Pferderücken zu gewährleisten
Alles in Allem sollte im Vordergrund der Auswahl des für dich und dein Pferd passenden Pads immer optimales Wohlbefinden deines Pferdes unter dem Reiter stehen. Danach kommen Kriterien wie die Optik. Pads die Hochwertigkeit, Funktionalität und Style vereinen findest du zum Beispiel hier bei unseren Showpads.