Westerngebisse und ihre Wirkung einfach erklärt
Die Auswahl des passenden Gebisses für Pferd und Reiter stellt viele Reiter vor eine große Herausforderung. Die Auswahlmöglichkeiten wirken nahezu unendlich. Von der Art des Mundstücks über die richtige Breite bis hin zum Material gibt es viele verschiedene Entscheidungen zu treffen. Auch die Maulbeschaffenheit des Pferdes und der Ausbildungs- und Trainingsstand von Pferd und Reiter sind entscheidend. Gebisse werden beidseitig in die Zäumung eingeschnallt und an dem Gebiss werden die Zügel und ein Kinnriemen oder eine Kinnkette befestigt. Das Gebiss sorgt für eine feine Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul und ermöglicht so eine Art Kommunikation zwischen Reiter und Pferd. Es gibt viele unterschiedliche Arten von Gebissen, die alle unterschiedlich wirken und unterschiedlich gehandhabt werden müssen. Da das Thema Gebisse sehr umfangreich ist, wollen wir dir hier einen kleinen Überblick über die unterschiedlichen, wichtigen Bereiche rund um das Westerngebiss verschaffen.
Inhalt
- 1. Wie sitzt das Gebiss korrekt und welche Breite sollte das Gebiss haben?
- 2. Welche unterschiedlichen Arten von Gebissen/Mundstücken gibt es und wie wirken Sie?
- 3. Wann benötige ich einen Kinnriemen oder eine Kinnkette?
- 4. Welches weitere Gebisszubehör gibt es?
- 5. Welche Materialien gibt es bei Gebissen?
- 6. Wie reinige und pflege ich mein Gebiss korrekt und wie bewahre ich es am besten auf?
1. Wie sitzt das Gebiss korrekt und welche Breite sollte das Gebiss haben?
Es ist wichtig, dass Gebisse jeglicher Art von der Höhe richtig im Pferdemaul liegen. Das Gebiss sollte gut im Maulwinkel liegen, weder diesen nach oben ziehen noch sollte das Pferd das Gebiss festhalten müssen, damit dies nicht aus dem Maul fällt.
Die Breite des Gebisses ist ein weiterer entscheidender Faktor und muss je Pferd individuell bestimmt werden. Am besten nimmt man zum ausmessen einen Kochlöffel oder ähnliches und gibt diesen dem Pferd an der Stelle ins Maul an der nachher auch das Gebiss sitzen wird. Dann warten bis das Pferd entspannt und an den Maulwinkeln entsprechend beidseitig Marker machen. Aus dem Maul nehmen und messen. So hast du dann die richtige Breite für das Gebiss. Sollte dein Pferd zwischen zwei Größen liegen, dann wähle die größere Variante.
Wenn du bereits Gebisse hast, kannst du diese ins Pferdemaul geben und schauen wie weit die Gebisse an den Seiten über stehen oder eben das Maul einquetschen. Maximal sollte das Gebiss pro Seite ca. 0,5cm Platz überstehen. Bei zu viel Platz hat das Gebiss zu viel Spielraum nach links und rechts im Pferdemaul und liegt nicht ruhig.
2. Welche unterschiedlichen Arten von Gebissen/Mundstücken gibt es und wie wirken sie?
Grundsätzlich ist zu sagen, dass sowohl der Ausbildungsstand des Reiters als auch der des Pferdes die Art des zu nutzenden Gebisses bestimmt. Als Reitanfänger sollte zum Beispiel kein Correction Bit genutzt werden und als Profi darf auf den meisten Turnieren zum Beispiel kein Gebiss ohne Shanks genutzt werden. Aber auch der Ausbildungsstand des Pferdes ist entscheidend. Wenn ein Profi ein junges Pferd reitet, sollte er natürlich noch kein Correction Bit nutzen, wenn das Pferd von seinem Ausbildungsstand noch nicht auf diesem Level ausgebildet ist. Natürlich kann in seiner Freizeit jeder individuell entscheiden, mit welchem Gebiss er sein Pferd reiten möchte. Im Zweifelsfall sollte allerdings immer lieber zum sanfter einwirkenden Gebiss gegriffen werden, um dem Pferd nicht durch falsche oder zu grobe Einwirkungen Schaden zuzufügen. Auf Turnieren gibt es allerdings gewisse Vorschriften, wer wann welches Gebiss nutzen darf. Hier regelt das Regelbuch des Vereins in dem gestartet wird die Nutzung von Gebissen. Der Freizeitreiter kann sich daran gut orientieren.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Mundstücke in Kombination mit und ohne Shanks (Schenkeln). Shanked Bits werden auch Westernkandaren genannt.
Hier möchten wir dir die gängigsten Varianten von Mundstücken vorstellen. Zuvor einmal eine kurze Übersicht zwischen welchen Seitenstücken von Gebissen du wählen kannst.
Bei den unterschiedlichen Seitenstücken der Gebisse kannst du dich zwischen Ringgebissen oder Gebissen mit Shanks entscheiden. Bei den Ringgebissen gibt es unter anderem O-Ringe, D-Ringe und den Olivenkopf. Der O-Ring wird auch Freiring genannt und die meisten kennen es wohl aus der klassischen Reiterei als einfache Wassertrense. Das D-Ring und das Olivenkopf Gebiss unterscheiden sich lediglich in der Optik, aber nicht in der Wirkungsweise. Bei dem D-Ring bzw. dem Olivenkopf liegt das Gebiss ruhiger im Pferdemaul als bei dem O-Ring Gebiss. Ebenso ist die Verletzungsgefahr minimiert, da hier das Einklemmen der Maulwinkel durch die festen Seitenteile verhindert wird. Ebenso begünstigen diese festen Ringe eine seitliche Anlehnung. Bei Ringgebissen die ebenfalls Ösen haben, wird durch die entsprechende Verschnallung dann noch zusätzlich Druck auf das Genick ausgeübt.
Auch bei Gebissen mit Shanks bzw. Hebeln, gibt es viele unterschiedliche Arten. Neben der Länge der Shanks gibt es auch Unterschiede in der Form bzw. der Winkelung der Shanks. Generell kommt es bei der Wirkung bzw. bei der „Schärfe“ von Gebissen mit Shanks auf die Länge der Shanks an. Es kommt auf die Länge des direkten Weges an. Hierbei ist auch das Verhältnis der beiden Hebel unten und oben entscheidend. Je länger der untere Shank ist und je kürzer dazu im Vergleich der obere Shank ist, desto schärfer ist die Wirkung. Da sich je nach Verhältnis und Länge die übertragene Kraft vom unteren Hebel auf den oberen Hebel verändert. Die Form der Shanks ist relevant für den Wirkungsweg. Das bedeutet, bei einem nach hinten gebogenen Shank habe ich einen längeren Einwirkungsweg, als bei geraderen Shanks. Die Biegung hat allerdings nicht mit der zu übertragenen Kraft zu tun. Auch die Dicke der Shanks spielt hierfür keine Rolle. Diese wirkt sich nur auf das generelle Gewicht des Gebisses aus. Bei den Shanks gibt es außerdem Unterschiede in der seitlichen Beweglichkeit. Je nach dem mit welchem Mundstück die Shanks in beweglicher oder unbeweglicher Form kombiniert sind, wirken sie anders auf Genick und Maul des Pferdes ein.
Ein Zwischending zwischen Gebissen ohne Shanks und Gebissen mit Shanks, sind die Colt Breaker Gebisse. Hier hat das Gebiss ganz kurze Shanks, welche bereits leichten Druck auf das Genick ausüben. Ein weiteres Zwischending sind noch die Combination Bits mit zwei oder drei Ringen.
2.1 Snaffle Bits
Das Snaffle ist wohl das bekannteste Gebiss, sowohl im Westernreiten als auch in der klassischen Reiterei und ist dort als einfach gebrochenes Gebiss oder Wassertrense bekannt. Das Snaffle besteht aus zwei gleichen Teilen die in der Mitte verbunden sind. Es ist das beliebteste Gebiss, obwohl der umstrittene Nussknacker Effekt hier auftreten kann. Da das Gebiss zweiteilig auf der Zunge liegt, kann es bei vielen Pferden ein piksen verursachen, wenn die Zügel aufgenommen werden oder die Hand des Reiters unruhig ist. Hier berührt die Gebissmitte oft den Gaumen. Auch dieses Gebiss gibt es mit und ohne Shanks (Shanked Snaffle Bit). Es gibt auch das doppelt gebrochene Snaffle, welches dann als Cricket Off Set Dee Bit bezeichnet wird. Hier besteht das Gebiss aus 2 längeren Teilen und einem kurzen Teil in der Mitte. Dies schwächt den Nussknacker Effekt ab. Ein Snaffle-Bit kann in den verschiedensten Situationen zum Einsatz kommen. Sowohl Jungpferde können damit eingeritten werden, als auch ältere Pferde gymnastiziert werden. Auch für die Umstellung nicht westerngerittener Pferde lässt es sich verwenden.
2.2 Billy Allen Bits
Das Billy Allen Mundstück beim Westerngebiss wird wohl am häufigsten mit dem Westernreiten verbunden. Das in der Regel gerade Mundstück ist ähnlich einer Stange, hat aber in der Mitte eine bewegliche Rolle. Durch dieses Mittelstück können beide Seiten unabhängig voneinander bewegt werden. Je nach Gebiss ist die Rolle im gleichen Material wie der Rest des Gebisses, hat eine Kupferrolle oder auch eine Doppelrolle. Dies soll dazu dienen das Pferd mit der Zunge zu beschäftigen oder auch das Kauen anzuregen. Das Billy Allen Gebiss liegt komplett auf der Zunge auf, hat dadurch keine Zungenfreiheit, aber auch keinen Nussknackereffekt, wie man ihn vom klassischen Snaffle Bit kennt. Das Billy Allen Gebiss gibt es mit und ohne Shanks. Es wird dann Shanked Billy Allen Bit oder Billy Allen Bit with Shanks genannt.
2.3 Correction Bits
Die Auswahl der Correction Bits ist sehr vielfältig. Hier gibt es einmal das klassische Correction Bit, welches auch häufig als Baby Bit bezeichnet wird. Das Correction Bit hat in der Regel einen sehr hohen Port und wird, wie der Name schon sagt, für die Korrektur eingesetzt. Das Correction Bit hat meist keine unterschiedlich bewegbaren Shanks und ist starr. Das Gebiss ist beidseitig nicht unabhängig beweglich, also können die Schultern hier nicht unterschiedlich angesprochen werden.
2.4 Myler Bits
Besonders bei den Gebissen hervorzuheben, sind die Myler Bits. Sie sind besonders hochwertige Gebisse der Firma Myler aus den USA. Myler Gebisse zeichnen sich durch eine besondere Zungenfreiheit bzw. ein gebogenes Mundstück aus, welches dem Pferd erlaubt, frei zu schlucken und es ermutigt, sich zu entspannen. Viele herkömmliche Gebisse liegen flach auf der Zunge und beschränken so das Schlucken, was wiederum zu Widerstand führen kann. Durch die gebogene Form des Mundstückes verteilt sich der Druck der Myler-Gebisse gleichmäßiger auf der Zunge als bei herkömmlichen Modellen.
Um die Speichelbildung anzuregen, enthalten die Mundstücke bestimmte Metalle, unter anderem Kupfer. Western-Gebisse werden meistens mit Süßstahl- und Kupfereinlagen gefertigt, die meisten englischen Gebisse mit Edelstahl- und Kupfereinlagen. Die Mundstücke sind auch in reinem Süßstahl, Edelstahl und Cyprium erhältlich.
Die Gebisse erleichtern die Wechselwirkung von Zwicken, Einschränkung und belohnender Erleichterung und lehren dem Pferd so, sich im Genick zu entspannen und in seiner “Komfort-Zone“ zu bleiben.
Ösen an speziellen Varianten der Myler-Gebisse, sogenannten Aktions-Typ-Gebissen, bieten mehr Einfluss (durch Hebelwirkung). Hier, ausgelöst durch angenommene Zügel, rollt das Mundstück vorwärts und abwärts auf Zunge und Zahnlücke. Dies veranlasst das Pferd, durch das Genick zu gehen, anstatt wie bei den meisten traditionellen Ringgebissen ausschließlich einen rückwärtigen Druck auf Zunge und Zahnlücke zu erzeugen, was ein Pferd dazu veranlassen kann entgegenzuwirken und sich zu widersetzen. Zaum und Zügel werden von außen nach innen durch die Ösen befestigt. Von der Seite sieht es wie ein herkömmliches Ringgebiss aus. Bei Knebeltrensen, die nur eine Öse haben, ist es wichtig, einen Verbindungsriemen zu verwenden, um eine stabile Position des Kopfstückes zu gewährleisten.
Der letzte aufzuzählende Vorteil ist die Unabhängigkeit in der Seitenbeweglichkeit. Dies ermöglicht dem Reiter, eine Seite des Gebisses unabhängig von der anderen Seite zu bewegen. Bei herkömmlichen Gebissen kann nicht nur einseitig Druck aufgebaut werden, wodurch es zu Missverständnisse kommen kann, was zu Widerstand führen kann. Durch die einseitige Einwirkbarkeit kann z.B. eine fallende Schulter korrigiert werden oder als Hilfe bei Gleichgewicht, Biegung und Versammlung eingesetzt werden.
2.5 Showbits
Bei uns im Shop findest du auch noch die Untergliederung in Showbits. Als Show Bits werden in der Regel die Gebisse bezeichnet, die einfach etwas „schöner“ sind als die normalen Trainings Bits. Es gibt Showbits bei den Snaffle Bits, bei den Billy Allen Bits oder auch bei den Correction Bits oder den Myler Bits. Eine reine Sache der Optik.
2.6 Gebisslos
Beim gebisslosen Reiten gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, vom Funktionsreithalfter, über das Sidepull bis hin zum Hackamore und dem Bosal. Oft werden diese für Pferde genutzt die einfach „gebisssauer“ geworden sind, im Zahnwechsel sind oder bei denen der Besitzer ein besseres Gefühl hat, wenn das Pferd kein Gebiss im Maul hat. Auch zum Anreiten ist die gebisslose Form sehr beliebt. Kläre unbedingt vor einem Ausritt mit einer gebisslosen Zäumung mit deiner Pferdehaftpflichtversicherung, ob dies abgedeckt ist.
Das am weitesten verbreitete gebisslose Kopfstück ist das Sidepull, dieses gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen. Hier gilt, je schmaler der Nasenriemen, umso schärfer ist das Sidepull. Während ein Sidepull mit einem Soft Noseband eine ähnliche Wirkung wie ein Halfter hat, hat ein Sidepull mit Rope Nose Band schon eine sehr scharfe Wirkung. Sollte dein Pferd eine empfindliche (weiße) Nase haben, empfiehlt sich hier z.B. einen Lammfellschoner an das Sidepull zu machen.
Bosal werden zum Beispiel in einen Bosalhänger verschnallt und mit einem geschlossenen Zügel geritten, die Mecate genannt werden. Das Bosal wirkt über die Nase auf das Pferd ein. Für eine Umstellung von Gebiss auf Bosal wird zwischenzeitlich mit Bosal und Snaffle gemeinsam geritten.
Auch bei den gebisslosen Zäumungen sollte man unbedingt auf die Passform achten. Das Kopfstück sollte nicht ins Auge gezogen werden und sollte weder zu hoch noch zu tief auf der Pferdenase sitzen und auch nicht auf dem Jochbein sitzen, da die Nerven am Pferdekopf sehr empfindlich sind. Nur weil du ohne ein Gebiss reitest, sind diese Zäumungen oft nicht, wie weit verbreitet geglaubt wird, sanfter zum Pferd. Oft wirken auch gebisslose Zäume sehr scharf auf das Pferd ein, da Pferde einen sehr empfindlichen Nasenrücken haben, auf den viele dieser Zäume dann stattdessen einwirken.
3. Wann benötige ich einen Kinnriemen oder eine Kinnkette?
Unabdingbar für die Nutzung eines Gebisses ist die Kinnkette oder der Kinnriemen. Es hat sich so eingespielt, dass bei einem Gebiss mit Shanks eine Kinnkette genutzt wird, bei einem Gebiss ohne Shanks ein Kinnriemen. Grundsätzlich ist es aber jedem Reiter außerhalb der Turnierwelt selbst überlassen was er für welches Gebiss nutzt.
Der Kinnriemen verhindert das Durchziehen des Gebisses von einer Seite zur anderen, da im Westernreiten die Pferde in der Regel keinen Nasen- und Sperrriemen tragen, der dies normalerweise verhindert. Der Kinnriemen wird an den Gebissringen unterhalb der Zügel befestigt. Bei der Wahl des Kinnriemens sollte auf die Länge geachtet werden, da ein zu langer Kinnriemen unter die Unterlippe rutschen kann und ein zu kurzer Kinnriemen die Lage des Gebisses im Maul negativ beeinflussen kann. An zweiter Stelle steht dann die Optik. In der Regel wird der Kinnriemen farblich und optisch passend zum Kopfstück ausgesucht. Für Turnierreiter ist die Breite des Kinnriemens noch wichtig, da je nach Verein eine gewisse Breite vorgeschrieben ist. Hier unbedingt die Regelbücher beachten.
Die Kinnkette hat im Gegensatz zum Kinnriemen nicht die Aufgabe das Durchziehen des Gebisses zu verhindern, (dies geht in der Regel bei Gebissen mit Shanks nicht) sondern ist für den Druck am Kiefer/Maul verantwortlich, da so der Zug am Gebiss eingeschränkt wird. Durch die Hebelwirkung gibt das Gebiss mit Shanks einen Zug auf das Genick, welcher durch die Kinnkette gestoppt wird. Daher ist hier in der Regel ein Spielraum zwischen Kinnkette und Pferd von ca. 2 Fingern breit zu wählen. Die Kette wird bei einem Bit entweder in einem separaten Ring angebracht oder im gleichen Ring in dem auch die Trense angebaut wird.
4. Welches weitere Gebisszubehör gibt es?
Weiteres Zubehör für Gebisse sind zum Beispiel Bit Guards, welche vergleichbar sind mit dem aus der klassischen Reiterei bekannten Gummi Gebissringen. Diese verhindern das Durchziehen des Gebisses von einer Seite zur anderen. In diesem Fall ist ein Kinnriemen oder ein Kinnkette nicht mehr zwingend notwendig.
Sollten an der Trense öfter die Zügel ausgetauscht werden (Gelände und Training evtl. unterschiedliche Zügel) kann diese mittels Zügel Snaps am Gebiss erfolgen, um ein ständiges Öffnen der Zügelverschlüsse zu vermeiden.
Bei einem Gebiss mit seitlich beweglichen Shanks, kann zur Stabilisation ein Bit Hobble oder ein Connection Strap genutzt werden. Diese verhindern dass die Shanks sich verkanten.
5. Welche Materialien gibt es bei Gebissen?
In der Regel sind alle Westerngebisse aus Sweet Iron und haben meistens Kupfereinlagen. Diese beiden Materialien sollen für vermehrten Speichelfluss sorgen, da diese beiden Materialien eher süßlich sind. Zusätzlich rosten diese Gebisse, was den Effekt ebenfalls unterstützt.
Es gibt auch einige Gebisse aus Edelstahl, welche nicht rosten. Meist haben die Edelstahlgebisse auch keine Kupfereinlagen.
Einigen Pferden wird eine Kupferallergie nachgesagt. Oft ist hier aber keine Kupferallergie vorhanden, sondern eher eine Unverträglichkeit anderer Materialien gegenüber, da oft gerade die sehr günstigen Gebisse viele Materialien mit eingemischt haben, auf die dann einige Pferde reagieren.
6. Wie reinige und pflege ich mein Gebiss korrekt und wie bewahre ich es am besten auf?
Je nachdem aus welchem Material das Gebiss ist, wird es unterschiedlich gereinigt. Aus der klassischen Reiterei kennt man es, das Gebiss unter fließendem Wasser zu reinigen. Da die Westerngebisse meist aus Sweet Iron sind und daher rosten sollen, spart man sich das Wasser und trocknet das Gebiss nach dem Reiten einfach mit einem Handtuch ab. Die Pflege erfolgt mit Hilfe von Öl. Hier eignet sich zum Beispiel Ballistol Universal Öl oder auch einfaches Olivenöl. Gerade bei Billy Allen, Correction und Myler Gebissen sollten die Bereiche rund um die Rollen gut mit Öl gepflegt werden. Da bei diesen 3 Gebissarten eine sehr filigrane Technik dahinter steckt, kann es hier nach einer gewissen Nutzungsdauer passieren, dass diese Gebisse auseinander fallen. Daher unbedingt vor dem Reiten immer die Zugprobe machen. Dieser Vorgang wird beschleunigt, wenn die Gebisse oft Kontakt mit Wasser haben, da dies den Prozess des Rostens beschleunigt. Der Rost kann die Rolle ungangbar machen und letztendlich das Gewinde der Rolle zerstören, so dass es bricht.
Das Gebiss sollte außerdem immer auf scharfe Kanten kontrolliert werden, damit sich das Pferd nicht daran im Maul verletzen kann. Wenn das Gebiss tatsächlich einmal schärfere Kanten aufweisen sollte, dann kannst du diese ganz einfach mit etwas Schmirgelpapier glätten.
Sollte das Gebiss eine Zeit lang nicht gebraucht werden, unbedingt vorher reinigen, ölen und trocken lagern.
Solltest du noch Fragen zu Gebissen haben, dann beraten wir dich natürlich auch gerne persönlich!